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Modell Albatros
Konzept für eine Wohn- und Arbeitsgruppe psychisch erkrankter Menschen
Zur Einführung
Die Idee meines Konzeptes der Wohn- und Arbeitsgruppe Albatros entwickelte ich aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung mit psychisch erkrankten Menschen, meinen Zusatzausbildungen, in Auseinandersetzung mit Projekten wie Soteria und meinen Beobachtungen in Psychiatrie und Gemeindepsychiatrie, die durch die schnelle Entwicklung der Einrichtungen psychisch kranke Menschen häufig zu sehr gettoisieren und mit lebensfremden Modellen und unbefriedigenden Arbeiten konfrontieren. Eine gesunde Entwicklung der Menschen wird so erschwert und führt nicht selten zu lebenslangen Aufenthalten in diesen Einrichtungen.
Das Modell Albatros soll ein Beispiel für eine Wohn- und Arbeitsgruppe sein, die diese Menschen lebensnah in ihrer Lebens- und Arbeitsfähigkeit unterstützt, so dass sie die Möglichkeit bekommen, in die Gesellschaft und auf den ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Es soll sie i n die Lage versetzen, außerhalb von Psychiatrie und Gemeindepsychiatrie ein zufriedenstellendes Leben zu führen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Idee
- Das Projekt
- Die Ziele
- Ausstattung
- Der Alltag in der Wohngruppe
- Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Entwicklung eigener Interessen
- Die Gruppen- und Einzelgespräche
- Arbeitspädagogische Maßnahmen
- Die Ausgliederung
- Qualitätssicherung
1. Die Idee
Das Projekt Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Albatros geht von der Grundannahme aus, dass psychisch instabile Menschen mit ihrer besonderen Art des Denkens und Wahrnehmens, ihrer Sensibilität und Kreativität wertvolle Mitglieder im Gesellschafts- und Arbeitsleben werden können.
Voraussetzung hierfür ist ein Lebens- und Arbeitsklima, in dem sie ihre Fähigkeiten ausbauen und ihre Defizite ausgleichen können.
Weitere Annahme ist, dass labile Menschen den Umgang mit Emotionen, Gedanken, Fantasien, Lebens- und Arbeitsabläufen in ihrer Kindheit nicht ausreichend in die Persönlichkeit integrieren konnten, aufgrund fehlender tragender Bezugspersonen, jedoch prinzipiell die Fähigkeit hierzu besitzen.
Eine Atmosphäre, die diese Menschen mit ihren Besonderheiten annimmt, soll Raum für Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Geborgenheit, Sicherheit und tragende Beziehungen sollen dazu führen, dass seelische Symptome rückläufig, eigene Stärken herausgearbeitet, Fähigkeiten erprobt und soziale Kompetenzen entwickelt werden können.
Menschen mit psychischen Problemen brauchen eine Entfaltung der gesunden Anteile ihrer Persönlichkeit, die durch Tagesstruktur, Arbeit, soziales Lernen und Beziehung zu den Pädagogen, Bewohnern und Mitmenschen erreicht werden soll.
Die Verweildauer mit Außenbetreuung soll bis zu fünf Jahren betragen.
2. Das Projekt
Die Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Albatros ist eine alters-, geschlechts- und diagnosegemischte Gruppe von sechs psychisch instabilen ausgewählten Menschen (etwa 18 bis 40 Jahre).
Psychisch anfällige Menschen finden in nahen Bindungen zu den Betreuern, in einer reizarmen Umgebung und grundsätzlich annehmenden Atmosphäre zurück in ein normales Leben. Die Integration in eine normale Lebens-, Arbeits- und Wohnsituation wird stufenweise eingeübt und durchgeführt.
Eine intensive Betreuung in den ersten Wochen nach der Aufnahme zu den Bezugsbetreuern lässt eine tragende, positive und vertrauensvolle Beziehung zu diesen entstehen.
Das Milieu ist möglichst normal, transparent und reizarm. Die Betreuer stellen eine kontinuierliche Stütze dar und erteilen deutliche und genaue Informationen und Anweisungen, damit diese Menschen eine Orientierung erlangen können. Befindet sich der Bewohner während seines Aufenthalts in einer psychischen Krise, so bekommt er wiederum eine intensive Begleitung durch die verschiedenen Arbeitsgebiete, um Defizite, die durch den Rückfall bedingt sind, auszugleichen und auch in schwierigen Phasen Arbeitsabläufe in die Persönlichkeit zu integrieren.
Mit den Bewohnern werden konkrete Ziele in Bezug auf Wohn-, Arbeits- und Lebensperspektive erarbeitet. Das soziale Umfeld wird nach Möglichkeit mit einbezogen.
Eine systematische Nachbetreuung und Rückfallprophylaxe findet nach dem Auszug aus der Wohngruppe statt.
Die Medikation wird in Zusammenarbeit mit dem betreuenden Psychiater der individuellen Entwicklungsstufe angepasst.
2.1 Phase 1: Eingewöhnung
Nach der Aufnahme in die Wohngruppe befindet sich der Bewohner die ersten zwei Monate in der Probezeit. Die Probezeit dient der besseren Anpassung an die Regeln und dem Tagesprogramm der Gruppe.
Die Pädagogen führen den Bewohner in alle Abläufe im Wohn- und Arbeitsbereich ein bis dieser sich eigenständig orientieren kann.
Innerhalb dieser Phase wird eine Stärken- und Schwächenanalyse gemacht, in welchen Wohn- und Arbeitsbereichen der Bewohner Fähigkeiten und in welchen er Defizite besitzt. Diese Analyse dient der Planung des individuellen Förder- und Arbeitstrainings und dessen Überprüfung (Anlage 1).
Nach der Probezeit kann sich jeder Bewohner einen kleinen Baum aussuchen und auf dem Gelände pflanzen.
2.2 Phase 2: Training von Arbeit und Wohnen
Der Bewohner hat eine Beziehung zu den Pädagogen und Bewohnern aufgebaut. Er kennt die Abläufe in der Wohngemeinschaft und bei der Arbeit. Er besitzt einen individuellen Förderplan, nach welchem er trainiert wird. Die Ergebnisse werden differenziert dokumentiert nach z.B. Schnelligkeit, Durchhaltevermögen, Konzentration und Teamfähigkeit. Parallel dazu wird das Befinden dokumentiert (Anlage 2).
Verbesserungsmöglichkeiten werden erarbeitet.
2.3 Phase 3: Soziale und berufliche Integration
Bewegt sich der Bewohner innerhalb der Einrichtung stabil und ist er in der Lage alle Wohn- und Arbeitsabläufe zufrieden stellend auszuführen, werden Integrationsmöglichkeiten mit ihm erarbeitet. Die Ausgliederung erfolgt individuell und stufenweise. Es wird entweder zuerst die Arbeits- oder die Wohnsituation ausgegliedert, da beides zusammen eine Überforderung darstellt.
So kann es sein, dass ein Bewohner eine Arbeit hat, aber noch im Haus wohnt, ein anderer wiederum wohnt schon außerhalb, benötigt aber noch das Arbeitstraining.
2.4 Phase 4: Stabilisierung
Nach und während der Ausgliederung erfolgt die Stabilisierungsphase. Ehemalige Bewohner nehmen weiterhin an den Gruppen- und/oder Einzelgesprächen teil. Sie haben weiterhin eine Anbindung ans Haus, um einen stabilen Übergang ins normale Leben sicher zu stellen. Falls notwendig, bekommt der Bewohner Unterstützung bei der Wohnungsführung und bei Konflikten am Arbeitsplatz.
Nach dieser Phase ist zu überlegen, ob ein Übergang ins Betreute Wohnen oder zu einem niedergelassenen Therapeuten sinnvoll ist.
3. Die Ziele
Der ganzheitliche Ansatz der Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Albatros zielt auf den Ausbau der Fähigkeiten der Bewohner in allen Lebensbereichen ab.
Dieser soll umfassen:
Orientierung bieten bei der persönlichen Lebens- und Wohnform, sowie Entwicklung der Kompetenzen, diese umzusetzen
Entwicklung und Ausbau der beruflichen Orientierung und Integration in Schule, Ausbildung, Studium oder Arbeit
Entwicklung sozialer Kompetenzen
Entwicklung eigener Interessen, Fähigkeiten und Hobbys
Nach Möglichkeit ein Vermeiden von Klinikaufenthalten durch Erlernen des Umgangs mit den persönlichen Schwierigkeiten
in Zusammenarbeit mit dem betreuenden Psychiater, den Bewohnern und den Pädagogen eine der persönlichen Entwicklung angepasste Medikation zu erarbeiten
4. Die Ausstattung
4.1 Die Räumlichkeiten
Die Bewohner werden in Einzelzimmern untergebracht, um eine Privatsphäre zu gewährleisten. Diese sind mit dem notwendigen Grundmobiliar ausgestattet (Bett, Schrank, Tisch und Stuhl, Nachttisch, Lampen, Vorhänge), ansonsten besteht die Möglichkeit zur eigenen Gestaltung (eigenes Mobiliar, Teppiche, Bilder, Pflanzen usw.), um eine Atmosphäre von zu hause sein zu schaffen.
Ein Bad hat eine Badewanne, damit die Bewohner die Möglichkeit haben, regressive Bedürfnisse dieser Art zu befriedigen.
Ein Wohnzimmer wird behaglich eingerichtet mit Fernseher und Musik, zum gemütlichen Zusammen sitzen und zur Förderung des sozialen Lebens in der Gemeinschaft.
Ein Büro für die Mitarbeiter.
Ein Raum für Einzelgespräche.
Ein Gruppenraum für die Gruppenangebote und Schulungen.
Im Erdgeschoss:
Ein offenes Atelier: hier haben die Bewohner die Möglichkeit Non-Verbales zum Ausdruck zu bringen.
Ein reizarmes Zimmer: hier haben psychisch instabile Menschen die Möglichkeit, die vor oder während einer Krise unter Reizüberflutung leiden, sich von äußeren Reizen abzuschirmen. Das reizarme Zimmer ist in Naturtönen gestaltet, enthält einen flauschigen Teppich, ein Sofa, Vorhänge, einen Schaukelstuhl, eine Hängematte, zwei Bongos, zwei Holzbehälter mit Linsen, Stofftiere, Kissen, Decken, Pflanzen und eine Lichttherapielampe.
Einen Gemüse- und Obstgarten für den Eigenbedarf der Gemeinschaft.
4.2 Personal
Das Personal besteht aus der Pädagogischen Leitung und den pädagogischen Mitarbeitern. Eine enge Zusammenarbeit findet mit einem Psychiater und einem Psychotherapeuten statt.
5. Der Alltag in der Wohngruppe
Der Alltag in der Wohngruppe wird stark durchstrukturiert und soll dem Rahmen einer Wohngemeinschaft entsprechen. Gleiches gilt in Krisen der Bewohner, da in dieser Zeit bereits eingeübte Informationen wegfallen können, um die Arbeitsabläufe in die Persönlichkeit zu integrieren.
In Zweiergruppen wird in einem täglich rotierenden System der Küchendienst eingeteilt. Dieser umfasst alle Küchenarbeiten, einschließlich des Einkaufens und Kochens.
Viele labile Menschen haben Probleme, Dinge von Anfang bis Ende durchzuführen und Zusammenhänge zwischen ihrem Tun und dem Denken herzustellen, außerdem fehlen ihnen häufig die Informationen der Arbeitsabläufe hierzu.
Aus diesem Grund wird der Küchendienst täglich eingeteilt und z. B. zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln eingekauft.
Das Mittagessen wird zusammen mit Pädagogen und Bewohnern eingenommen. Frühstück, Abendessen und Wochenendmahlzeiten werden nach den persönlichen Bedürfnissen gestaltet und dienen zur Einübung eines regelmäßigen Essverhaltens, des Zubereitens der Mahlzeiten nach eigenem Wunsch und der Erfahrung für ein Leben außerhalb der Wohngruppe.
Vor- und nachmittags arbeiten die Bewohner im Arbeitsbereich.
Nach der Arbeit finden verschiedene Gruppen- oder Einzelgespräche statt (Anlage 1). Durch die intensive Betreuung sind jedoch auch außerhalb der festgelegten Angebote Gespräche möglich.
Am Wochenende räumen die Bewohner der Wohngruppe das Haus auf und putzen. Jeder übernimmt Verantwortung für sein eigenes Zimmer. Die Verantwortung für die restlichen Räumlichkeiten wird ebenfalls im rotierenden System aufgeteilt.
Die Abende und das restliche Wochenende stehen den Bewohnern zur eigenen Gestaltung zur Verfügung.
Das Zusammenleben wird wirklichkeitsnah gestaltet, um den Bewohnern ein Übungsfeld Leben und Arbeit zu bieten, weiterhin um abhängigkeitsfördernde Strukturen zu vermeiden.
6. Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Entwicklung eigener Interessen
Psychisch instabile Menschen haben häufig keine Interessen entwickelt oder ihre früheren Interessen verloren. Entspannung, Spaß, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sind für sie nicht selbstverständlich.
Deshalb werden persönliche Interessen erarbeitet, z.B. werden Kurse besucht oder Hobbys erprobt. In regelmäßigen Abständen wird außerdem die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erprobt durch z.B. Besuche in Restaurants, im Theater, im Kino, auf Festen, Discotheken, Konzerten und Kneipen.
7. Die Gruppen- und Einzelgespräche
Die Bewohner erfahren in Gruppen- und Einzelgesprächen mehr über ihre Beschwerden. Konflikte im Wohn- und Arbeitsbereich, wie auch untereinander oder mit den Pädagogen werden besprochen und so mehr soziale Kompetenz entwickelt. Der Umgang mit ihren Beschwerden erlernt.
7.1 Gruppe: Alltag/Arbeit/Konflikt
In der Gruppe Alltag/Arbeit/Konflikt werden alle Probleme, die die Gruppe und den Einzelnen im Hier und Jetzt betreffen, besprochen. Unzufriedenheiten, Streitigkeiten, Probleme mit der Arbeit oder dem Haushalt werden hier besprochen und nach Möglichkeit gelöst.
7.2 Gruppe: Fachgruppe
In der Fachgruppe erlernen die Bewohner ein Grundwissen über ihre Leiden und den Umgang mit diesen. Hier gibt es einen Austausch, wie Krisen frühzeitig bemerkt, beendet und/oder verhindert werden können, um langfristig an Alltag und Arbeit teilnehmen zu können.
7.3 Gruppe: Wochenplanung
Am Wochenende findet die Planung für die folgende Woche statt. Hier werden die verschiedenen Tätigkeiten (z.B. Küchendienst) gerecht aufgeteilt und ein schriftlicher Plan erstellt.
8. Arbeitspädagogische Maßnahmen
Labile Menschen benötigen eine Tagesstruktur (äußere Stabilität), um eine innere Stabilität zu erlangen.
Es wird keine künstliche Ergotherapie stattfinden, sondern Arbeiten, die unmittelbar einsichtig und nötig sind: Kochen, Putzen, Streichen, während der Arbeitszeit außerdem Tierhaltung und Pflege, Gartenarbeit und Gastronomie.
Wenn die Bewohner Schwierigkeiten haben, Reize, Gedanken und Gefühle zu verarbeiten, so sind nahe liegende Arbeiten, vor allem auch in und mit der Natur in reizarmer Umgebung, ein Weg zu einem vollständigeren Körperbild, welches zur Beruhigung von Gedanken und Affekten führt.
Die Erfolgserlebnisse dieser Arbeiten sind unmittelbar mit dem Tun verbunden und tragen zu einer Stärkung des Selbsts bei.
Nach der Aufnahme in die Einrichtung begleiten die Pädagogen die Arbeit der Bewohner.
Sie erklären alle Arbeitsschritte genau und eindeutig (unklare oder ausschweifende Botschaften können zur Verwirrung führen oder als falsche Information verstanden werden).
In dieser Zeit notieren die Pädagogen alle Stärken und Schwächen des Bewohners im Arbeitsbereich, zusätzlich dessen Befinden, um eine Differenzierung zu erhalten, wie der Bewohner normalerweise arbeitet und wie in Krisen.
Nach dieser Stärken- und Schwächenanalyse wird ein individuelles Arbeitstraining in Absprache mit dem Bewohner erstellt (Anlage 2).
Zu Beginn werden kleine Arbeitseinheiten von zwei mal zwei Stunden täglich die Bewohner an ein regelmäßiges Arbeiten gewöhnen. Später wird dann die Arbeitseinheit auf sechs Stunden täglich ausgeweitet.
Befindet sich der Bewohner in einer Krise, begleiten ihn die Pädagogen wieder bei der Arbeit, um ihm Erleichterung zu verschaffen und um eine Leistungsfähigkeit auch innerhalb der schlechten Phasen zu erzielen.
Ist eine Arbeitsfähigkeit erreicht, wird nach einer beruflichen Orientierung gesucht.
8.1 Schulungen
Die Bewohner nehmen regelmäßig an internen Schulungen teil. Rechtschreibung und Mathematik, ein Wissen, welches in Krisen häufig bei instabilen Menschen teilweise abhanden kommt, wird aufgefrischt. Wissen über die Arbeitsbereiche wird vermittelt und falls notwendig, Konzentrationstraining angeboten. PC-Grundkenntnisse werden vermittelt.
9. Die Ausgliederung
Die Ausgliederung aus der Wohn- und Arbeitsgruppe Albatros erfolgt zur Rückfallprophylaxe individuell und schrittweise.
9.1 Berufliche Ausgliederung
Hat der Bewohner genügend Stabilität erreicht, um in der Arbeitswelt bestehen zu können, werden zunächst Praktika zur Orientierung und zur Arbeitserprobung absolviert.
Bestehen zielgerichtete Berufspläne, werden Bewerbungen geschrieben und der Bewohner wird auf dem freien Arbeitsmarkt, in Ausbildung, Schule oder Studium tätig. Zu Beginn kann er das noch in der beschützten Umgebung der Wohngruppe tun.
9.2 Ausgliederung des Wohnbereiches
Kann der Bewohner alle häuslichen Tätigkeiten selbständig erledigen und hat genügend Stabilität erreicht, wird eine Wohn- und Lebensperspektive mit ihm erarbeitet.
Hat er konkrete Pläne wie er leben will, wird der Bewohner ausziehen. Der ehemalige Bewohner erhält eine Außenbetreuung und nimmt weiter an den Gruppen- und Einzelgesprächen im Haus teil.
Unsicherheiten, z.B. mit dem Alleine Leben oder der Haushaltsführung, sowie evtl. auftretende Schwierigkeiten mit Nachbarn oder Vermieter werden so vermieden. Außerdem dient die Außenbetreuung der Vorbeugung eines Rückfalles.
9.3 Verselbständigung
Hat der Bewohner genügend Stabilität, sowohl im Wohn-, wie auch im Arbeitsbereich erreicht, so wird er aus der Nachbetreuung entlassen.
Hier ist evtl. an eine Überleitung zu einem niedergelassenen Therapeuten oder an Betreutes Wohnen zu denken.
Die Entscheidung über die Ausgliederung wird von einem Fachgremium gefällt, dieses besteht aus dem Bezugspädagogen, der Pädagogischen Leitung, dem Bewohner, dem Therapeuten und den Hilfeplanbeteiligten.
10. Qualitätssicherung
Zusätzlich zum Hilfeplan wird eine hausinterne permanente Überprüfung der Arbeit durch die Stärken- und Schwächenanalyse der Bewohner dokumentiert. So ist jederzeit die Qualität der Arbeit einzusehen.
Misserfolge sind zu analysieren und deren Ursachen nach Möglichkeit auszuräumen.
Fort- und Rückschritte sind durch die permanente Dokumentation zu jeder Zeit nachweisbar.
Um den pädagogischen Standard von Albatros zu erhalten und weiter zu entwickeln, finden regelmäßige Teamsitzungen und Supervision statt.